Reichweite trifft Idee: Mit diesem innovativen Konzept ist ProSiebenSat.1 in Deutschland zum Mediainvestor Nummer 1 aufgestiegen. Durch den Tausch von TV-Werbezeiten gegen eine Unternehmens- und/oder Umsatzbeteiligung hat der Medienkonzern ein attraktives E-Commerce-Portfolio aufgebaut, das heute zu seinen stärksten Wachstumstreibern zählt. Jetzt hat ProSiebenSat.1 die Pole Position in Europa im Visier: Gecastet werden die besten Ideen von Gründern aus aller Welt. Eine Allianz führender europäischer Sender soll ihnen über die Landesgrenzen hinweg den entscheidenden Startvorteil verschaffen.
Digital & Adjacent: Internationalisierung des Ventures-Geschäfts
Wer einmal die Menschenmassen an der berühmten Kreuzung im Tokioter Stadtteil Shibuya beobachtet hat, ahnt, warum Cyriac Roeding, CEO und Mitbegründer der meistgenutzten US-Einkaufsapp Shopkick, als ersten Expansionsschritt zunächst Japan im Sinn hatte. Wenn alle Autos stehen und Hunderte Menschen auf einmal diagonal die Kreuzung stürmen, wenden viele trotz des Trubels ihren Blick noch immer nicht vom Smartphone ab. Die kleinen Begleiter sind im japanischen Alltag unverzichtbar.
Japan gilt neben Korea weltweit als Antrieb der mobilen Avantgarde. Dass sich der Wahlamerikaner dennoch für Deutschland als ersten Auslandsmarkt entschieden hat, liegt weniger an der Heimatverbundenheit des gebürtigen Konstanzers, als vielmehr an einem Angebot von ProSiebenSat.1-Digital-Vorstand Christian Wegner: „Wir geben euch alles, was ihr braucht, um in Deutschland Marktführer zu werden – aus einer Hand“, lautet das Wertversprechen. Und das gibt Wegner nicht nur Shopkick, sondern digitalen Trendsettern weltweit.
Vom Start-up zum Branchenriesen: Medialeistung und Marketingexpertise aus einer Hand
Wie ProSiebenSat.1 einen Newcomer zum Branchenriesen machen kann, hat der Konzern mit der „Schrei-vor-Glück“-Kampagne für den Online-Händler Zalando bereits gezeigt. 2014, rund sechs Jahre nach Gründung, erzielte das Unternehmen mit seinem Börsengang 605 Millionen Euro. Chancen wie diese zu nutzen, ist für beide Seiten ein Gewinn: Start-ups können mithilfe des Dreiklangs aus TV-Kampagne, Marketingexpertise und gegebenenfalls Finanzierungsrunden zu Marktführern aufsteigen. ProSiebenSat.1 wiederum erwirbt gegen Medialeistungen eine Unternehmens- und/oder Umsatzbeteiligung. Media-for-Equity und Media-for-Revenue-Share heißen diese Modelle, mit denen der Konzern ein E-Commerce-Portfolio aus rund 60 Unternehmen aufgebaut hat, das heute stärkster Wachstumstreiber im Digitalgeschäft ist.
Das Geschäft läuft gut, so gut, dass die für 2015 definierten Ziele bereits 2014 erreicht wurden. Und so soll es auch weitergehen. Bis 2018 will Wegner den Jahresumsatz im gesamten Segment Digital & Adjacent im Vergleich zu 2012 von 335 auf 935 Millionen Euro steigern. Zum Segment gehört neben dem E-Commerce-Geschäft unter anderem auch das Digital-Entertainment-Portfolio der Gruppe. „Das Motto der kommenden Jahre lautet Internationalisierung“, erklärt Wegner.
Vertical-Strategie
4 Digital-Commerce-Verticals
baut ProSiebenSat.1 aktuell auf. Jedes davon birgt mittelfristig ein Umsatzpotential von über 100 Millionen Euro jährlich.
Ventures
~60 Digital-Commerce-Unternehmen
zählen zum Portfolio von ProSiebenSat.1.
Synergiestarke Investitionen werden in den Verticals „Travel“, „Home & Living“, „Beauty & Accessories“ und „Fashion & Lifestyle“ gebündelt. Die Internationalisierung dieser Verticals ist ein strategisch wichtiger Meilenstein auf dem Weg vom nationalen TV-Haus zum globalen Digital Player.
ProSiebenSat.1 internationalisiert das Wachstumsmodell über eine europäische TV-Allianz.
In wenigen Jahren will der Konzern nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa der größte Mediainvestor sein. Wenn Wegner zu vielversprechenden Kandidaten reist, hat er ein komplettes Starterkit für den Markteintritt im Gepäck – von der groß angelegten TV-Kampagne über Kontakte zum Marketingteam bis zu Büroräumen. So war Shopkick im Jahr 2014 innerhalb von sechs Monaten fit für den Start in Deutschland – ein Projekt, das andernfalls rund 18 Monate gedauert hätte.
So attraktiv Deutschland als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt für Start-ups ist, noch überzeugender für die Newcomer aus Übersee ist der Eintritt zum gesamteuropäischen Markt. Denn die verschiedenen Sprachen, Kulturen und Gesetzgebungen legen die Hürden hoch. Wegners Vision ist daher eine schlagkräftige paneuropäische Medienallianz, die Start-ups den Zugang zu vielen Ländern aus einer Hand ermöglicht. Erste Senderkooperationen in Großbritannien (Channel 4), Frankreich (TF1), Polen (TVN), Skandinavien (MTG) und der Türkei (Dogan TV) hat ProSiebenSat.1 bereits geschlossen.
Vom nationalen Fernsehunternehmen zum globalen Digital Player
„Wir zeigen der Welt: Die digitale Transformation funktioniert“, erklärt Wegner. „ProSiebenSat.1 ist das beste Beispiel, wie sich ein nationales TV-Unternehmen zum Digital Player gewandelt hat.“ Dabei baut der Konzern im Start-up-Business auf zwei Investitionsmodelle: Einige Beteiligungen wie Shopkick oder Zalando werden kurz- bis mittelfristig gehalten und anschließend mit Gewinn veräußert. Andere synergiestarke Mehrheitsbeteiligungen werden hingegen in E-Commerce-Verticals gebündelt. 2014 hat der Konzern beispielsweise ein Travel-Vertical aufgebaut mit allen Dienstleistungen rund um den Urlaub – von der Hotel- und Flugbuchung (weg.de, tropo.de) über den Mietwagen (billiger-mietwagen.de) bis hin zum Wetterportal (wetter.com). Jahresumsatz: rund 150 Millionen Euro. Die Unternehmen profitieren nicht nur von der medienübergreifenden Vermarktungspower des ProSiebenSat.1-Netzwerks wie reichweitenstarker Werbung über TV und Online. Zunehmend trägt auch der digitale Traffic zwischen den einzelnen Beteiligungen zum Wachstum bei. Ob „Home & Living“ oder „Beauty & Accessories“ – künftige Verticals haben mittelfristig ein Umsatzpotential von jeweils mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr.
Scouts importieren die besten Ideen aus aller Welt.
Um neue Shooting-Stars nach Europa zu holen, hat ProSiebenSat.1 2014 in den wichtigsten Start-up-Szenen der Welt eigene Scouting Offices eröffnet – von San Francisco über Tel Aviv und London bis nach Shanghai und Seoul. Mit seiner innovativen Investitionsstrategie hat sich der Konzern inzwischen international einen Namen gemacht. So ist Anoop Vasisht, Director International Business Development & Investments, nicht nur als Scout in der Tel Aviver Szene aktiv, wo im „Silicon Wadi“ rund um den Rothschild-Boulevard unweit des Stadtstrands alleine 700 der insgesamt etwa 5.000 israelischen Start-ups an neuen Geschäftsideen tüfteln. Auch in den USA hat Vasisht Hunderte von Start-ups auf dem Radar, um die passendsten Exportkandidaten herauszufiltern.
Dabei ist die Arbeit des Informatikers weit bodenständiger, als es scheint. Wenn er sich im Silicon Valley mit Gründern trifft, zählen die Fakten. „Beziehungen aufbauen und Trends aufspüren – das ist nur ein Teil meiner Arbeit“, sagt Vasisht. „Genauso wichtig sind für mich Fragen wie: Passt die Geschäftsidee wirklich zu uns und kann sie in Europa Erfolg haben? Lässt sie sich über TV emotional bewerben? Und arbeitet das Start-up-Team professionell an seiner Vision?“ Erst wenn alle Punkte auf Vasishts Checkliste eindeutig bejaht werden, kommt das Investment für ProSiebenSat.1 infrage. „Der Tag, an dem wir fünf große Geschäftsideen nach Europa geholt haben, wird sicher der schönste Tag meiner Reise sein.<