Mehr und mehr digitale Streaming- Plattformen drängen mit eigenen Serienproduktionen auf den Bildschirm. Die Red Arrow Entertainment Group hat sich in diesem Bereich als eines der ersten deutschen Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt positioniert. Mit englisch­sprachigen Fiction-Serien wie „Bosch“ und „100 Code“ will sich das Produktionshaus von ProSiebenSat.1 als führender Global Player etablieren.

Content Production & Global Sales: Produktion für Streaming-Plattformen

Hieronymus „Harry“ Bosch ist ein kompromissloser Mordkommissar aus Los Angeles, der schonungslos für Gerechtigkeit kämpft und eines Tages selbst des Mordes verdächtigt wird. Und von allen Charakteren, die Bestsellerautor Michael Connelly entworfen hat, ist Harry derjenige, der ihm am meisten am Herzen liegt. Rund 60 Millionen Exemplare der Romanreihe hat der Schriftsteller verkauft und fast 20 Jahre lang darauf gewartet, seinen Liebling auf den Bildschirm zu bringen.

Der Moment, in dem Titus Welliver für die Rolle vorsprach, wird für Connelly daher unvergesslich bleiben: „Es war eines dieser Casting-Wunder: Ich wusste einfach, Harry Bosch hat uns besucht.” Der introvertierte Charakter brauchte einen Schauspieler, der auch die stillen Momente mit Präsenz und Spannung füllen kann. Und das fühlt Titus Welliver selbst: „Bosch ist so menschlich, weil er Makel hat. Genau das hat mich für ihn eingenommen. Ich werde ihn spielen, solange sie mich lassen – auch mit Rollator“, scherzt der 54-Jährige, den viele bereits aus Ben Afflecks Thriller „Argo“ und der CBS-Dramaserie „The Good Wife“ kennen.

Starke Storys, große Stars, erstklassige Drehorte: Red Arrow will an die Weltspitze.

Global Player

>200 Länder

beliefert Red Arrow mit Programm.

Seine Stärke im Vertrieb hat Red Arrow etwa mit der Netflix-Erfolgsserie „Lilyhammer“ unter Beweis gestellt: Die Rechte für das norwegische Drama wurden bislang in über 150 Länder verkauft. 2014 waren neben hochkarätig besetzten fiktionalen Serien auch Showformate wie „The Taste“ oder „Married at First Sight“ internationale Vertriebshits. Insgesamt umfasst der Red Arrow-Programmkatalog inzwischen 710 Titel mit 10.000 Stunden.

redarrow.tv

Wenn Jan Frouman, CEO der Red Arrow Entertainment Group, an Harry Bosch denkt, gerät auch er ins Schwärmen. Die Serie für die Streaming-Plattform von Amazon ist genau die Art von Projekt, mit der er die ProSiebenSat.1-Tochter in den kommenden Jahren weiter wachsen sehen will. „Starke Storys, große Stars, toller Drehort – besser geht es nicht“, sagt Frouman. „Bosch“ sei das, was Red Arrow brauche, um sich an der Weltspitze der englischsprachigen Fiction-Schmieden zu etablieren. Denn das Spiel wird auf den Märkten in den USA oder Großbritannien entschieden. „Wer hier einen Hit landet, hat einen Welterfolg gebucht”, weiß Frouman.

Die Zeichen für weiteres Wachstum stehen gut. „Es ist das goldene Zeitalter für Fiction-Produktionen“, sagt Frouman. Ob Free-TV, Pay-TV oder On-Demand-Streaming – allein in den USA bestellen mittlerweile rund 65 Kanäle fiktionale Formate. Der Streaming-Dienst Netflix hat sich zum Ziel gesetzt, künftig alle zweieinhalb Wochen eine neue Serie oder Staffel herauszubringen. Auch Amazon Studios beauftragte im vergangenen Jahr zahlreiche Pilotfilme.

Red Arrow zählt zu den ersten deutschen Produktions- und Distributions-Unternehmen, die rund um den Globus die Chancen auf dem neu entstandenen Markt für digitale Plattformen nutzen. Entwicklung, Produktion und Vertrieb aus einer Hand: Damit punktet Red Arrow beim Abschluss der besten Deals. Jüngstes Beispiel ist „100 Code“: Die Serie, die 2014 für Sky Deutschland und Kanal 5 aus Schweden entstanden ist, wurde von Red Arrow produziert und weltweit vermarktet.

Mit 900 produzierten Programmstunden im Jahr 2014 und 13 Produktionsfirmen in sieben Ländern hat sich die 2010 gegründete ProSiebenSat.1-Tochter inzwischen als internationaler Player etabliert. 2014 hat das Team um Frouman mit einem externen Umsatz von rund 202 Millionen Euro bereits die Ziele für das Jahr 2015 erreicht. Auch die Profitabilität steigt stetig. „Wir sind gut im Geschäft“, sagt Frouman.

Starkes Netzwerk

13 Produktions­unternehmen

in sieben Ländern und ein Multi-Channel-Network: Das ist die Red Arrow Entertainment Group.

Starkes Netzwerk – 13 Produktionsunternehmen (Weltkarte)

Nicht Programmchefs, sondern die Zuschauer entscheiden, ob ein Pilotfilm in Serie geht.

Der digitale Boom bietet dabei reichlich Aufstiegschancen, aber auch viel Neues. Am Tag, als Amazon den „Bosch“-Piloten online stellte, konnte sich Frouman kaum von seinem Rechner lösen. Denn ob darauf eine ganze Staffel folgt oder nicht, entscheiden bei Amazon die Zuschauer mit ihren Bewertungen – ein Novum in der Serienwelt. Wie oft der Chef der Red Arrow Entertainment Group an jenem 6. Februar 2014 die Amazon-Website aktualisiert hat, weiß er nicht mehr. Es waren unzählige Male. „Brauche mehr Bosch!“, las Frouman. „Das Drehbuch ist clever, der Plot reißt mit und die Schauspieler sind erste Klasse.“ „Definitiv eine ganze Staffel wert.“ „Ich bin total verrückt nach Harry.“ Rund 3.000 Kommentare gingen alleine in den ersten 24 Stunden auf der Seite der Streaming-Plattform ein. Insgesamt rund 13.000 Zuschauer haben auf Amazon ihre Bewertung abgegeben. Das Resultat: 4,7 von 5 möglichen Sternen – ein Top-Rating.

Henrik Bastin (Foto)

Auf der Überholspur: Henrik Bastin, Geschäftsführer der Red Arrow-Tochter Fabrik Entertainment

»DIE ZUSCHAUER
ERWARTEN AUF
ALLEN KANÄLEN
HOHE QUALITÄT.«

Henrik Bastin

Klassisches Fernsehen oder Online? Qualitätsunterschiede gibt es nicht mehr.

„Online-Produktionen stehen TV-Produktionen heute in nichts mehr nach“, erklärt Henrik Bastin, Geschäftsführer der US-amerikanischen Red Arrow-Tochter Fabrik Entertainment, die „Bosch“ und „100 Code“ produziert hat. Das zeigt nicht nur der internationale Vertrieb an zahlreiche klassische Fernsehsender. Auch in Schauspielerkreisen kommen die Produktionen von Red Arrow gut an: In der Krimiserie „100 Code“ macht sich Hollywood-Star Dominic Monaghan („Lost“) nach Stockholm auf, um als New Yorker Polizeibeamter eine Serie mysteriöser Frauenmorde aufzuklären. Dort trifft er auf Michael Nyqvist („Millenium-Trilogie“), der von der amerikanischen Mentalität seines neuen Kollegen gar nicht begeistert ist. Sehen lassen kann sich auch das Team hinter der Kamera: Schöpfer und Regisseur der Serie ist der Oscar-Preisträger Bobby Moresco („Crash“, „Million Dollar Baby“).

Große Charaktere, spannende Stoffe: „Es macht keinen Unterschied, ob wir für Amazon, Netflix, BBC oder Sky produzieren”, sagt Henrik Bastin. „Die Zuschauer erwarten auf allen Kanälen hohe Qualität.” Und das ist letztlich der entscheidende Faktor, wenn es darum geht, ob am Ende ein großer Wurf gelingt.<